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Sehnsucht nach Sinn
Wofür lohnt es sich leben?

Impulse für die tägliche Besinnung
vom 8. - 14. März 1998

Gebet zur täglichen Besinnung

Herr unser Vater, Du hast uns Ruhe verheißen.
Ein Leben lang sind wir unterwegs voller Sehnsucht
und machen uns doch viel vergebliche Unruhe.
Du hast uns zu Dir hin geschaffen, und unruhig ist
unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir.
Wir bitten Dich: Lass uns Ruhe finden für Leib und
Seele, heute und immer wieder, wenn wir es nötig
haben und einmal für immer.


Sonntag:.

Mein Gott, ich brauche mehr Besinnung,
ich muss endlich wach werden, denn ich
lebe einfach so dahin, ich hör auf die Welt
und auf die Zeitungen und auf das Fernsehen,
aber nicht auf Dich.
Deswegen kenne ich Dich kaum.
Mein Gott, schenk mir die Gnade, dass ich wieder
beten kann, Dich höre, Deinen Anruf vernehme ....

Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen
Den Strom schwimmen.       
(poln. Sprichwort)

 

 


WENN WIR AN GRENZEN STOSSEN

Montag

Unser Lebensalltag zieht uns immer wieder Grenzen.
Wenn wir daran stoßen, beginnen wir zu fragen, zu klagen,
innezuhalten, zu resignieren, uns aufzubäumen und
auch daran zu zerbrechen.
Unser Glaube entfernt nicht die Grenzen, sondern er befähigt uns,
damit zurecht zu kommen. Manche Lebenssituationen verlangen
ein Innehalten, das uns in eine neue Lebensdimension hineinreifen
lässt. Gott hat uns Menschen mit so viel Freiheit und
Verantwortlichkeit bedacht, dass wir selber zu entscheiden haben,
wie wir unser Leben gestalten und unsere Grenzen setzen wollen.

Dr. Franz Schmatz

"Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel"    (Konfuzius)


Dienstag:
SINN AUCH IM LEID

Durch eine Oase ging ein finsterer Mann, Ben Sadok. Er war so gallig in seinem Charakter, daß er nichts Gesundes und Schönes sehen konnte, ohne es zu verderben. Am Rand der Oase stand eine junge Palme im besten Wachstum. Sie stach dem finsteren Araber in die Augen. Er nahm einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem bösen Lächeln ging er nach dieser „Heldentat" weiter. Die junge Palme schüttelte und bog sich und versuchte die Last abzuschütteln. Vergebens, zu fest saß der Stein in der Krone. Da krallte sich der junge Baum fester in den Boden und stemmte sich gegen die steinerne Last. Er senkte seine Wurzeln so tief, daß sie die verborgene Wasserader der Oase erreichten und stemmte dabei den Stein so hoch, daß die Krone über jeden Schatten hinausreichte. Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe machten aus dem jungen Baum eine königliche Palme. Nach Jahren kam Ben Sadok wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu freuen, den er, wie er glaubte, verdorben hatte. Er suchte vergebens. Da senkte die stolzeste Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte: „ Ben Sadok, ich muß dir danken, deine Last hat mich stark gemacht!"

"Gottes Liebe bewahrt nicht vor allem Leid. Sie bewahrt aber In allem Leid !"


IM GOTT GEBORGEN

Mittwoch:

Herr, Du kennst unsere Schwächen,
Du weißt, wie leicht wir den Mut verlieren.
Du weißt, wie ängstlich wir unsere Schritte setzen.
Aber Du hast uns gerufen, darauf verlassen wir uns.
Wir wiss n nicht ob etwas herauskommt bei allem,
was wir meinem Namen tun.
Aber das Werkzeug braucht sich nicht zu ängstigen
um den Sinn des Werks. Du hast uns in die Hand
genommen. Brauche uns.                                Jörg Zink


EINER ERWARTET DICH

Donnerstag:

Wenn du meinst, dein Weg könnte ohne Windungen verlaufen,
täuschst du dich.
Wenn du meinst der Weg verliere sich, weil so viele Dinge
dich nicht sehen lassen, wohin er fuhrt, täuschst du dich
noch mehr.
Wenn du meinst der Weg sei nun lang genug gewesen, du
könntest dich hinsetzen, ausruhen und schlafen, täuschst
du dich.
Wenn du meinst du seist in einer Sackgasse, und es erwartet
dich niemand am Ende des Weges, täuschst du dich erst recht.
Wenn du meinst der Herr müsse den Weg unter deinen Füßen
glätten, täuschst du dich.
Wenn du meinst, die anderen müßten einen weniger holprigen
und mit Steinen besäten Weg gehen als du, täuschst du dich
noch mehr. Geh, laß dich vom Herrn führen auf den Wegen,
die er will. Folge deinem Weg, pfeif und sing, wenn du kannst
Einer erwartet dich.
                                               Arsene Gamier


MIT GOTT DEN WEG GEHEN

Freitag:

Herr, ich möchte manchmal alles was sich so wichtig gebärdet,
hinter mir lassen. Meinen Beruf und die unablässige Arbeit,
manchmal sogar meine nächsten Menschen, und möchte frei
sein für mich und für Dich. Aber dann sehen ich Deinen Weg: ,
Zu den Menschen bist Du gegangen, zu den Mühsamen und
Verdrehten, denen soviel Unwichtiges wichtig ist und mit den so schwer zu leben ist.
Ich sehe Deinen Weg und möchte ihn gehen, aber ich möchte
dabei frei sein wie Du.

Jörg Zink

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann; den Mut Dinge zu ändern,
die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom
anderen zu unterscheiden.        Thomas Mores


EINE AUFGABE HABEN

Samstag:

Herr, Du hast uns erschaffen mit all unseren Fähigkeiten
und Fehlern. Oft erkennen wir nicht welche Gaben wir
von Dir bekommen haben. Wir sind unzufrieden und
fühlen uns benachteiligt.
Wir bitten Dich, öffne unsere Augen für Deine Gaben.
Du hast für jeden von uns eine Aufgabe in der Gemein-
schaft, in der Familie, am Arbeitsplatz, um Deinen
großen Plan mit der Welt zu erfüllen.
Manchmal resignieren wir vor den großen Aufgaben,
manchmal wir überschätzen wir unsere eigenen Kräfte.
Herr, lass uns unsere Aufgaben erkennen und darin
Sinn finden.
Wir bitten Dich um viel Mut und Ausdauer, um für
die Schwachen einzutreten, um das Leid zu lindern und zur
Vollendung Deiner Schöpfung beizutragen.